Hinter Mauern und Stacheldraht
Am Freitag durfte ich bei der Verabschiedung des Gefängnisseelsorgers in der JVA Rottenburg dabei sein. Ich war vorher noch nie im Gefängnis. Zumindest nicht in so einem. Und doch kamen in mir Gefühle auf, mit denen ich überhaupt nicht gerechnet habe. Ich ging vom Bahnhof hinauf zur JVA mit der noblen Adresse Schloss 1. Sie ragt oben über der Stadt Rottenburg. Hohe Mauern mit Kameras und einem Stacheldraht. Daneben Wohnhäuser und heile Welt. Am Eingang wurde mein Personalausweis nochmal gecheckt, weil ich nicht rechtzeitig angemeldet war. Scheinbar gibt es keine Einträge zu meinem Namen, die meine Teilnahme verhindert hätten. Der Ausweis blieb an der Pforte, im Schrank wurde mein Handy eingeschlossen. Durch hohe eiserne Tore wurden wir von einem uniformierten Vollzugsbeamten in die Welt "Hinter den Mauern" geführt. Und ich bekam innerlich Beklemmungen und leichte Panik. Wie es sich einfühlt, eingeschlossen zu sein, kenne ich aus meiner Jugend in der Tschechoslowakei. Scheinb...